Neu in der Führung - alles auf Change?
- guidarakp
- 15. Sept.
- 3 Min. Lesezeit

Executive Summary
Der Start als neue Führungskraft ist mit hohen Erwartungen und Unsicherheiten verbunden. Sowohl seitens der Mitarbeitenden als auch des oberen Managements. Viele Führungskräfte neigen dazu, ihre Kompetenzen beweisen zu wollen und führen schnelle Veränderungen herbei. Dieser Umstand führt jedoch oft zu Verunsicherung, erhöhtem Aufwand und Rückkehr zu den vorherigen Prozessen. Erfolgreiches Handeln bedeutet, zunächst bestehende Strukturen, Kultur und Abläufe zu verstehen, bevor Maßnahmen ergriffen werden. Durch Einbindung der Mitarbeitenden in Entscheidungsprozesse und eine schrittweise Umsetzung von Veränderungen, entsteht Vertrauen, Akzeptanz und nachhaltige Wirksamkeit. Besonnenes Vorgehen schafft Stabilität und steigert langfristig den Mehrwert der Führung.
Einleitung
Als neue Führungskraft in einem Unternehmen zu starten ist oftmals mit einer gewisser Nervosität verbunden. Unbekannte Mitarbeiter, bestehende Probleme, Vorgesetzte mit hohen Erwartungen, etc. Diesen Themen möchte man Themen gleichgehend gerecht werden. Der Wunsch sich zu beweisen und seinen Wert klarzustellen ist verständlich. Doch dieser Umstand führt dann des Öfteren zu unüberlegten Handlugen oder impulsiven Entscheidungen, die sich negativ auf die Führung auswirken.
Herausforderung
Den Erwartungen der Mitarbeiter und Vorgesetzten gerecht zu werden, ist eine der grössten Herausforderungen. Auf Mitarbeiterebene sind Führungswechsel oft mit Unsicherheiten verbunden und Fragen tauchen auf: Wird es im Tagesgeschäft und in den Prozessen Änderungen geben? Wie wird sich der neue Führungsstil auf meine Arbeit und Funktion auswirken? Entsprechend wird die neue Führungsperson mit einer gewissen Skepsis beäugt und genauer unter die Lupe genommen.
Das obere Management hingegen erwartet, dass aktuelle Herausforderungen und Probleme, die teilweise zuvor auf die Seite geschoben worden sind, schnellstmöglich durch die neue Führungskraft angegangen werden. Ohne konkrete Einsicht in den Arbeitsalltag, deren Prozesse so wie Arbeitsweise der unterstellten Mitarbeiter fällt es allerdings schwer geeignete Massnahmen einzuleiten und kann durchaus überfordert wirken in der Anfangszeit.
Analyse & Insights
Erfahrungen haben gezeigt, dass neue Führungskräfte bei den oben genannten Herausforderungen eher dazu tendieren, Veränderungen besonders schnell herbeiführen zu wollen, da sie baldmöglichst Resultate vorweisen möchten. Langjährige Prozesse werden im Eiltempo überarbeitet, die Arbeitsqualität wird genaustens kontrolliert und besprochen. Die Aussagen des oberen Managements werden beherzigt und es wird nach Lösungen gesucht, um diese zu beheben. Leider zeigt sich oft, dass nach einer längeren Phase der Veränderung und Anpassung die Prozesse wieder zu ihrem Ursprung angepasst werden. Diese ganze Thematik bringt für den Mitarbeiter neben Unsicherheiten auch einen Mehraufwand mit sich, wodurch sich der Mitarbeiter wieder in seiner anfänglichen Skepsis bestätigt fühlt.
Wie sollte nun die Führungskraft vorgehen, um den Erwartungen beider Seiten gerecht zu werden ohne überstürzt zu handeln?
Lösungsansätze
Es empfiehlt sich zu Beginn die Prozesse, Unternehmens- und Führungskultur genaustens zu studieren und die sogenannte IST Situation zu betrachten. Ein fundiertes Wissen, wie und weshalb die Dinge geschehen, gepaart mit dem Verständnis zu den Kulturen ist ein Muss, bevor Änderungen angegangen werden. Das obere Management wird ohne grössere Aufforderungen mitteilen, worin sie die Schwächen oder Probleme sehen. Essenziell ist hierbei, auch die Mitarbeiter abzuholen und deren Meinung zu erfragen. Denn bekanntlich liegt die Wahrheit in der Mitte. Durch die gesammelten Informationen kann ein Abgleich erstellt werden. Änderungen sollten nach guter Überlegung angesetzt werden und in kleinen Etappen implementiert werden. Mitarbeiter sollten zwingend in die Entscheidungsprozesse miteinbezogen werden, um Ihnen das Gefühl der Mitbestimmung zu geben. Mit dieser Herangehensweise sind beide Seiten involviert und können mitbestimmen, zudem wird den Mitarbeitern klar aufgezeigt, dass sie gehört, verstanden und berücksichtigt werden.
Fazit
Als neue Führungskraft ist man verlockt mit grossen Projekten und Änderungen zu zeigen, welchen Mehrwert man in das Unternehmen mitbringt. Doch meistens werden diese immer wieder erneut bearbeitet, so dass man sich am Ende nahezu wieder am Anfangspunkt befindet. Um dies zu vermeiden, sollte man zum Start Informationen sammeln und beobachten, damit wenn nötig, Anpassungen in kleinen Schritten vorgenommen werden können.



Kommentare