Generationenübergreifende Führung
- guidarakp
- 11. Sept.
- 3 Min. Lesezeit

Executive Summary
Die Führung eines Teams mit mehreren Generationen birgt besondere Herausforderungen. Unterschiedliche Werte, Arbeitsstile und Erwartungen können Spannungen erzeugen, die sich in Gruppierungen, Konflikten oder sogar Auflehnung gegenüber der Führungskraft äußern. Besonders jüngere Führungskräfte sehen sich mit kritischen Fragen nach ihrer Erfahrung und Kompetenz konfrontiert.
Gleichzeitig bietet die Diversität große Chancen: Ältere Mitarbeitende bringen Fachwissen, Erfahrung und Loyalität ein, während jüngere Generationen digitale Kompetenzen, Flexibilität und Sinnorientierung fördern. Eine erfolgreiche Führungskraft erkennt diese Unterschiede, moderiert sie aktiv und schafft Lernräume, in denen beide Seiten voneinander profitieren.
Entscheidend ist es, früh Verständnis für die Perspektiven der Generationen aufzubauen, Prozesse mit Geduld und Struktur zu vermitteln und das gegenseitige Lernen gezielt zu fördern. Erst auf dieser Basis können teambildende Maßnahmen nachhaltig wirken.
Einleitung
Als neue Führungskraft ist der Einstieg in ein bestehendes Team oft holprig und mit gewisse Neugier und Zurückhaltung verbunden. Ältere Generationen können gegenüber jungen Führungspersonen Unsicherheiten hegen. Fragen wie «ist genügend Erfahrung vorhanden?» oder «weiss die Person wirklich, was sie tut?». Dies kann das Wohlbefinden der Mitarbeiter beeinflussen und sollte rechtzeitig beseitigt werden. Deshalb betrachten wir in diesem Beitrag, wie man die Führung eines Teams mit diversen Generationen angeht.
Herausforderung
Die Herausforderungen ähneln sich erfahrungsgemäss in vielen Unternehmen. Angestaute Generationsdifferenzen zeigen sich grösstenteils darin, dass die jüngsten und ältesten Generationen sich gruppieren und sich so weit möglich meiden. Die jüngeren belächeln oft das spärliche IT-Wissen der älteren, umgekehrt bemängelt die ältere Generation das Fachwissen der jüngeren. Solch ein Verhalten kann erfahrungsgemäss über die Zeit eskalieren, in sinkender Arbeitsmoral wie auch suboptimal funktionierendem Teamwork resultieren. Ein weiterer Aspekt kann Auflehnung gegen die Führungskraft sein.
Analyse & Insights
Die erwähnte Auflehnung kann sich darin aufzeigen, dass Aufgaben nicht sauber erledigt oder Prozesse nicht eingehalten werden. Diese Umstände führen bei den Kollegen zu Unmut und stören nicht nur die Vertrauensbasis, sondern auch den Teamgeist. Ausserdem lässt sich beobachten, dass Generationen, welche weder zur jungen noch älteren Gruppe gehören oft zwischen den Fronten stehen. Dies kann dazu führen, dass sie sich generell ausgeschlossen fühlen vom Team. Über einen längeren Zeitraum hinweg, wird dieses Verhältnis den Zusammenhalt des Teams negativ beeinflussen. Zu bemerken ist ausserdem, dass sich jüngere Generationen durch autoritäres Verhalten eher auflehnen und sich zur Wehr setzen
Lösungsansätze
Ein wichtiger Aspekt zu Beginn ist die Unterschiede in der Arbeitskultur der Generation zu betrachten.
Während die Baby-Boomer und Gen X sich durch Leistung und Pflichtgefühl, Sicherheit und Loyalität, Hierarchieakzeptanz und Präsenzkultur kennzeichnen, sind jüngere Generationen wie Gen Z mehr auf Sinnorientierung, Work-Life Integration, Selbstbestimmung, Digitalisierung und Effizienz wie auch Grenzsetzung fokussiert. Generationen wie die Millenials hingegen sind stark von ihren Vorgängern geprägt und richten ihren Blick aber auch auf Themen welche Gen Z sehr vehement vertritt.
Diese verschiedenen demografischen Generationen unterscheiden sich in ihrer Arbeitsmoral und Entwicklung. Wodurch mit passender Führung die Chance besteht, dass beide Generationen voneinander profitieren können. Die Aufgabe als Führungsberson ist im ersten Schritt zu verstehen, worin das Problem bei den Betroffenen liegt. Dies dient als Basis um die jeweiligen Benefits aufzuzeigen. Beispielsweise war das Home-Office ein Thema, worauf primär die jüngeren Generationen bedacht waren, doch kann man beobachten, dass mehr und mehr Generation X Mitarbeiter ihre Home-Office Tage nutzen.
Bei Prozessänderungen sollte auch nicht vergessen werden, dass die Führungsperson einen Wissensvorsprung hat. Es ist deshalb unerlässlich, mit Geduld und Struktur die älteren Generationen darin einzuweisen. Jüngere sind IT affiner, dies kann genutzt werden, um die Änderungen besser zu vermitteln. Im Vergleich dazu, kann die Generation Z vom Fachwissen ihrer älteren Kollegen profitieren und lernen. Mit geschickter Handhabung können Führungspersonen dies nutzen, um ein breitgefächertes Lernen zu initiieren.
Zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die Wogen zu einem gewissen Mass geglättet wurden, kann auch eine Teambindende Massnahme wie Teamevents eingeleitet werden. Dies empfiehlt sich allerdings erst, wenn eine Vertrauensbasis aufgebaut werden konnte.
Fazit
Generationenübergreifendes Führen kann herausfordernd sein. Doch oft ergänzen sich Fachwissen und Perspektiven erstaunlich gut. Mit Geschick und Raffinesse lässt sich dieser Prozess ins Rollen bringen, was sich nicht nur für die beteiligten Generationen, sondern auch für das Unternehmen auszahlt.



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